Dienstag, 11. Dezember 2012

Eule!



 Noch Anfang diesen Jahres hätte ich mich als Herpetologen bezeichnet, jetzt bin ich dank des Praktikums in Wien, Ornithologe.

Seit einiger Zeit gehe ich regelmäßig in ein nahe gelegenes NSG um dort nach Zugvögeln zu schauen.
Neben hunderten von Gänsen (Saat-, Bläss-, Grau-, Nil-, Weißwangen-, Streifen-, Kanadagans), gab es auch etwas seltenere Arten wie Schellente und Goldregenpfeifer.


Heute war ich wieder in dem Gebiet. Seit Tagen kontrolliere ich die Ligustersträucher genauer,
der Grund ist der starke Seidenschwanzeinflug. Ich hoffe dass ich sie diesen Winter noch fotografieren kann.

Am ersten Ligusterbusch dann die Überraschung: Eine Schleiereule!


Verdeckt von einigen Ästen saß sie auf einem Kastanien-Baum in der Ligusterhecke. Ich konnte mein Glück kaum fassen und war glücklich, dass ich heute rausgegangen bin.
Ich beobachtete und wartete. Es dauerte nicht lang und sie wurde von Rabenkrähen gehasst.
"Hassen umschreibt eine Art des Jagens und Hetzens einer Vogelart auf eine andere."
Sie flog auf und landete zwei Bäume weiter. 



Es war wirklich interessant zu beobachten. Jedes mal wenn sie aufflog kamen mindestens drei Krähen um sie zu attackieren.


Für mich war das ein tolles Erlebnis. Noch nie konnte ich eine Schleiereule bei Tageslicht beobachten.
Viel mehr gab es heute nicht zu sehen. Erwähnenswert sind eventuell ein Kernbeißer, zwei Kiebitze und ein Grauspecht.

Bei uns mittlerweile häufig, anderswo noch selten: der Silberreiher.
Ca. 30-50 verbringen ihren Winter rund um Gießen. Eigentlich wollte ich die Reiher heute im Schnee fotografieren, aber wir haben kaum Schnee und die Eule war auch viel interessanter. :)


Als ich auf dem Rückweg nochmals die Ligusterhecke kontrollierte setzte sich ein Falke auf die Spitze des Baumes.



Das war ein wirklich toller Tag.
Endlich konnte ich, wenn auch nur dokumentarisch, die Schleiereule ablichten.
Eulenart Nummer 7 von den 10 mitteleuropäischen Arten. Raufußkauz konnte ich hören. Sumpfohreule sollte nicht allzu schwer werden und Zwergohreule, nunja, die wird nochmal etwas schwer werden. :)

Habt eine schöne Adventszeit!
Viele Grüße und bis bald,
Chris

Dienstag, 27. November 2012

Ein Wochenende in Aberdeen

Vor wenigen Wochen war ich Jessi in Aberdeen besuchen.
Das Wetter war genial und wir konnten sehr viel in der kurzen Zeit sehen.



Neben einigen Limikolen wie Rotschenkel, Sanderling und Co. ....
 
...gabs auch einige Meeressäuger...

                                  ....und hunderte bis tausende Eiderenten zu bestaunen.



    Vielen Dank für die schöne Zeit Jessi. :)























Freitag, 19. Oktober 2012

Herbst


Pilze, buntes Laub und tolles Wetter.

Heute war ich mit einem Freund im Taunus unterwegs.
Ausgerüstet mit einem 70-200er (Danke :) ) wollte ich einige "Wischer" versuchen und bin mit vielen Bilder recht zufrieden.



Dieser Stil mag nicht allen gefallen, doch mir hat es großen Spaß gemacht.

Vor drei Wochen konnte ich noch diesen Pilz fotografieren, den ich euch nicht vorenthalten möchte:


Das wars auch schon von meinem Herbst, zu viel mehr bin ich leider nicht gekommen.
Bis bald,
Chris

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Eulen


 Seit einiger Zeit gehören die europäischen Eulen zu meinen Lieblingstieren.
Innerhalb von nur einem Jahr konnte ich 6 von 10 mitteleuropäische Arten fotografieren und zwei weitere Arten sehen bzw. hören.
Weitere Arten, wie die Sumpfohreule, werde ich hoffentlich in Schottland zu Gesicht bekommen. Ansonsten muss ein Urlaub an die Küste geplant werden. ;)


Waldkauz

Lange hatte ich nach Waldkäuzen gesucht. Man hört sie in fast jedem Waldgebiet, aber sie zu sehen ist schwer. Und dann noch bei einigermaßen guten Licht?
Zum Glück haben sich in vielen Parks Waldkäuze angesiedelt und sind dort gut zu beobachten.

Langsam verfärbt sich das Laub und ich hoffe noch einige besondere und bessere Bilder vom Waldkauz zu machen.                                                              




Ab nächster Woche werde ich mit meinem Dozenten anfangen, Nistkästen für den Raufußkauz zu bauen. Längerfristig soll an dieser Eulenart geforscht werden.
Dafür müssen aber, im Rahmen meiner Bachelorarbeit, erstmal die vorhandenen Reviere aller in diesem Gebiet vorkommenden Eulenarten erfasst werden. Das wird eine spannende Zeit für mich.
Im Januar werde ich beginnen meine Daten zu sammeln. 



Steinkauz & Uhu






Rund um Gießen gibt es viele Brutpaare des Steinkauzes, leider fehlt mir hierfür die Zeit.

Der Steinkauz war eine der ersten Eulenarten, die ich sehen konnte. Beim zweiten mal Ansitzen konnte ich ein Pärchen bei der Paarung beobachten. Leider sind die Bilder nicht scharf geworden. Trotzdem war es ein tolles Erlebnis, welches noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Dieses Jahr konnten Jessi und ich sogar Steinkäuze aus nur wenigen Metern Entfernung beobachten und fotografieren.


Neben dem Steinkauz ist auch der Uhu in meiner Gegend, sofern man an den richtigen Stellen sucht, recht häufig.

Allerdings bin ich mit keinem Bild von ihm richtig zufrieden.
Er steht auch weit oben auf meiner Liste, aber leider ist da noch ein Studium, welches nächstes Jahr abgeschlossen werden will.





 Sperlingskauz & Raufußkauz


Anfang des Jahres hatten Jessi und ich die Möglichkeit unsere kleinste heimische Eule, den Sperlingskauz zu beobachten. Leider sind die Bilder nur dokumentarisch, da die Distanz einfach zu groß war.

Junge Raufußkäuze beim Ausfliegen haben wir um zwei Tage verpasst. Das ist besonders ärgerlich, da es eine schöne Schwarzspechthöhle auf Kopfhöhe in einem Abstand von 5m war....





In Wien konnten wir zwei weitere Arten, den Habichtskauz & die Waldohreule ablichten, dazu mehr in älteren Blogeinträgen. ;)



Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in mein "Hauptprojekt" geben.
Bis bald,
Chris

Freitag, 28. September 2012

Unterwegs mit dem Weitwinkel

 Hi,

In den letzten Tagen war ich recht viel mit dem Weitwinkel unterwegs.
Neben Tieren sollten auch Landschaften im Mittelpunkt stehen, deshalb fuhren Marco und ich Richtung Vogelsberg um dort einen Bachlauf abzulaufen.
Es sind jetzt nicht die hammer Aufnahmen, trotzdem war es ein klasse Ausflug, der viel Spaß gemacht hat.


Dort schaut es richtig urtümlich aus, Baumstämme liegen über dem Bachlauf, Moospolster zieren das Ufer und Farne die Hänge.
   



Neben dieser kleinen Wildbach-Serie sind wir den Nutrias auf die Pelle gerückt, oder sie uns? :D
Es macht immer wieder Spaß bei den Nagern zu sein.
Neben Nutrias lassen sich dort Singvögel sehr gut fotografieren.




Eventuell gibt es morgen schon den nächsten Eintrag.
Seid gespannt,


Chris






Sonntag, 23. September 2012

Amphibien

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die Amphibien verschwinden langsam in ihren Winterquartieren. 
Dieses Jahr war für mich sehr erfolgreich dank einigen Freunden und Bekannten.
Vielen Dank an Sebastian (http://www.sczepanski-naturfotografie.de), Matthias, Oli und einigen mehr.

Angefangen hat meine Amphibiensaison mit einem Trip nach Brandenburg um Knoblauchkröte, Rotbauchunke aber vor allem die blauen Moorfrösche zu fotografieren.
Das hat dank Sebastian auch alles sehr gut geklappt. 

Männlicher Moorfrosch in seiner Paarungstracht.


Ein tolles Erlebnis, hunderte von Moorfröschen vor sich zu haben und sie beim "Blubbern" zu beobachten.
Weitaus weniger Tiere fanden wir von der Knoblauchkröte.
Trotzdem war es spannend auch diese in Hessen sehr seltene Art mal vor der Linse zu haben.
Als Krönung gab es noch die Rotbauchunke, welche schon in den Laichgewässern anzutreffen war.
Drei seltene Arten an einem Wochenende!





Durch Zufall fanden Marco (http://hoffmann-naturfoto.de) und ich die Geburtshelferkröte.
Eine weitere neue Art für mich. Besonders beeindruckend ist die Lebensweise. Die Männchen tragen den Laich um die Hinterbeine, bis sich die Kaulquappen entwickelt haben, erst dann wird der Laich ins Wasser gelegt. Desweitern ist der Ruf der "Glockenkröte" ebenfalls besonders.  Zum Verwechseln ähnlich mit dem Ruf der Zwergohreule, die es hier aber leider nicht gibt. Trotzdem soll es in Gegenden, in den beide Arten vorkommen, schon zu Verwechslungen gekommen sein. Mittlerweile kenne ich einige Vorkommen und bin immer noch begeistert von dieser kleinen Kröte.
   
                                                                                             
Ich bin froh um den Reichtum an Amphibien rund um Gießen.
Es gibt immer wieder einiges zu entdecken.



Salamander gehören schon lange zu meinen Lieblingstieren und ich bin gespannt, wie sich das Projekt Salamander noch entwickeln wird.



Bis bald, 
Chris


















Mittwoch, 12. September 2012

Das Habichtskauzprojekt und unsere Zeit in Wien

Hallo ihr Lieben,

Meine Freundin und ich sind vor wenigen Wochen von einem Praktikum aus Wien zurückgekehrt.
Dabei ging es um die Wiederansiedelung einer ausgestorbenen Eule, dem Habichtskauz.



In ausgewählten Waldgebieten Österreichs wurden auch dieses Jahr Jungkäuze im Alter von 100 Tagen in die Freiheit entlassen.
Mittlerweile haben sie sich im Wienerwald verteilt und bilden ihre eigenen Reviere.
Hoffentlich überstehen sie alle den Winter. Um ein Überleben der Art, bzw. die Reproduktion zu sichern wurden Nistmöglichkeiten in den Kronen der mächtigen Buchen und Eichen montiert.
Teilweise in einer beachtlichen Höhe von bis zu 27m.


Es war toll so nah, einer in Mitteleuropa extrem gefährdeten Eulenart, zu kommen.
Besondere Momente waren Käuze die Abends miteinander spielen wollten oder auch ein Kauz, der sich über ca. zwei Wochen immer im selben Gebiet aufgehalten hat.



Es kam somit fast täglich zu einer Beobachtung. Einmal saß er ca. 5m neben dem Weg auf dem Boden. Solche Erfahrungen haben das Praktikum unvergesslich werden lassen.

Im Laufe des Praktikums kam es durch die tägliche Aktivität im Wald zu vielen schönen begegnungen mit weiteren Wildtieren wie dem Baummarder, aber auch einer Schlingnatter und einigem mehr.

Für weitere Informationen empfehle ich euch die Seite: habichtskauz.at zu besuchen.



Abgesehen von der Arbeit im "Feld" waren Jessi und ich viel in und um Wien herum unterwegs um ein paar Tiere zu finden, die es hier in Hessen nicht oder nur sehr selten gibt.